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Seit Tausenden von Jahren flechten Menschen Körbe aus natürlichen Materialien wie Weidentrieben und Schilf. Heutzutage ist das Korbflechten sowohl ein praktisches Handwerk, als auch eine Kunstform. Wenn du unsere Anweisungen befolgst, kannst du selbst einen Weidenkorb flechten, der funktional genug für den Hausgebrauch ist, und den du gleichzeitig stolz herumzeigen kannst. Fang bei Schritt 1 an.

Teil 1
Teil 1 von 4:

Die Zweige vorbereiten

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  1. Körbe können aus jeder Art von biegsamem Schilf, Gras, Ranke oder Zweig geflochten werden, aber Weide ist besonders beliebt, weil die Körbe sehr stabil werden, wenn sie trocken sind. Du kannst deine Zeige selbst schneiden oder getrocknet in einem Hobbyladen kaufen.
    • Du wirst ein großes Bündel dicker, mittlerer und dünner Triebe für die unterschiedlichen Teile des Korbes brauchen. Achte darauf, dass du mehr als genug lange und dünne Zweige hast – je länger, desto besser, dann musst du nicht so oft neue aufnehmen.
    • Wenn du die Triebe selbst schneidest, musst du sie trocknen, bevor du sie benutzen kannst. Weidentriebe schrumpfen, wenn sie zum ersten mal trocknen. Leg sie an die Seite und lass sie für einige Wochen trocknen.
  2. Wenn du die Weidentriebe zum Flechten benutzen willst, musst du sie wieder befeuchten, damit sie biegsam werden.Leg sie für einige Tage ins Wasser, bis sie sich leicht biegen lassen, ohne zu brechen.
  3. Wähle einige dicke Zweige aus, die sich gut für den Boden eignen. Benutze die Gartenschere, um damit acht Weidenzweige gleicher Länge zu schneiden. Die Länge dieser Zweige bestimmt den Bodendurchmesser deines Korbes.
    • Für einen kleinen Korb, schneide die Zweige auf 30cm.
    • Für einen mittleren Korb, schneide die Zweige auf 60cm.
    • Für einen großen Korb, schneide die Zweige auf 90cm.
  4. Fang an, indem du einen Trieb vor dir auf die Arbeitsfläche legst. Nimm ein sehr scharfes Messer und setze einen vertikalen Schnitt von 5cm in der Mitte des Zweiges. Das machst du dann noch mit drei weiteren Trieben, sodass du letztlich vier aufgeschlitzte Triebe hast.
  5. Der Mittelpunkt des Bodens ist der Startpunkt fürs Flechten. Lege die vier aufgeschlitzten Triebe so übereinander, dass die Schlitze nebeneinander liegen. Die übrigen vier Zweige fädelst du durch die Schlitze, sodass sie flach und senkrecht zu den aufgeschlitzten Zweigen liegen. Du hast jetzt ein Kreuz, bestehend aus den vier aufgeschlitzten Zweigen, durch die die vier anderen Basiszweige gefädelt sind. Man nennt diese Zweige „Steller“.
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Teil 2
Teil 2 von 4:

Den Boden flechten

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  1. Jetzt ist es an der Zeit, mit dem eigentlichen Flechten zu beginnen! Nimm dazu zwei lange, dünne Triebe gleicher Länge. Stecke die Enden in das linke Ende des horizontalen Schnittes in deinen Stellern, sodass die dünnen Triebe neben einer der Speichen auf der anderen Seite herausschauen. Diese beiden dünnen Triebe nennt man „Weber“. Sie werden, wie der Name schon sagt, um die Speichen gewoben, und so entsteht dann der Korb.
  2. "Pairing Weave", also paarweises Flechten, ist eine Flechttechnik, für die zwei Weber benötigt werden, um eine stabile Basis für den Korb zu schaffen. Teile die Weber und biege sie nach rechts über die nächste Speiche. Lege einen Weber über und einen unter die Speiche und bringe sie auf der anderen Seite der Speiche wieder zusammen. Jetzt führe den unteren Weber nach oben, über die nächste Speiche der Basis, und führe den oberen Weber unter die Speiche. Drehe die Basis herum und mach so weiter, indem du den Weber, der jetzt unten liegt, wieder über die Speiche legst, und den oberen Weber unter die Speiche. So arbeitest du dich um die vier Speichen herum, bis du zwei Runden fertig geflochten hast.
    • Achte darauf, immer in dieselbe Richtung zu flechten.
    • Flechte ziemlich fest, sodass die Runden genau nebeneinander liegen.
  3. In der dritten Runde ist es an der Zeit, die einzelnen Speichen zu separieren, um eine runde Form für den Boden zu erreichen. Also musst du jetzt, anstatt um die Speichengruppen zu flechten, um jede einzelne Speiche flechten, aber mit derselben Methode wie bisher.
    • Es kann helfen, wenn du zunächst die einzelnen Speichen etwas nach außen biegst, sodass sie wie Fahrradspeichen aussehen. Achte darauf, dass alle Speichen etwa den gleichen Abstand zueinander haben, bevor du mit dem Flechten beginnst.
    • Flechte weiter in der bekannten Technik, bis der Boden den gewünschten Durchmesser erreicht hat.
  4. Wenn du am Ende einer Weidenrute angelangt bist und einen neuen einflechten musst, dann wähle dazu eine Stelle so nah wie möglich neben dem alten Weber. Spitze den neuen Weber mit einem Messer an und webe ihn zwischen die letzten beiden Runden, dann biege ihn so weit um, dass du dein Flechtwerk wie bisher fortsetzen kannst. Achte darauf, dass die neue Rute nicht herausrutschen kann, dann schneide das überstehende Ende des alten Webers mit der Gartenschere ab. Nun webst du ganz normal mit der neuen Rute weiter.
    • Ersetze nicht mehr als einen Weber auf einmal. Wenn du zwei oder mehr neue Weber gleichzeitig einfügst, führt das zu einer instabilen Stelle im fertigen Korb.
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Teil 3
Teil 3 von 4:

Die Seiten flechten

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  1. Wähle acht lange, mittelmäßig dicke Ruten aus, die als Staken dienen sollen. Das sind die vertikalen Ruten, die der Seite des Korbes ihre Struktur geben.Benutze das Messer, um die Enden der Speichen anzuspitzen. Befestige jeweils eine Stake neben jeder Speiche, indem du sie so weit wie möglich zum Zentrum des Bodens ins Bodengeflecht einschiebst. Dann biege die Staken um, sodass sie nach oben zeigen. Benutze die Gartenschere um die Speichen zu kürzen, sodass sie mit dem Rand des Korbgeflechtes abschließen. Dann binde die Staken oben zusammen, damit sie aufrecht stehen bleiben.
  2. Für diese Technik brauchst du drei Weber, die in die Staken verwoben werden, damit sie an ihrem Platz bleiben. Nimm drei lange, dünne Ruten. Spitze die Enden an. Stecke die Ruten in den Boden des Korbes, zur Linken von drei nebeneinander liegenden Staken. Jetzt webst du zwei Runden wie folgt:
    • Biege den Weber ganz links außen nach rechts und vor zwei Staken. Dann führe ihn hinter der dritten Stake entlang und wieder nach vorne.
    • Nimm den jetzt links außen liegenden Weber und biege ihn nach rechts, vor zwei Staken. Führe ihn hinter der dritten Stake durch und wieder nach vorne.
    • Mach so weiter und fange dabei immer mit dem Weber links außen an, bis du zwei Runden des Three Rod Wale-Musters fertig hast.
    • Löse die zusammengebundenen Staken.
  3. Nimm dazu acht lange, dünne Ruten. Benutze das Messer, um sie anzuspitzen. Stecke dann einen Weber hinter einer Stake in den Korb. Biege ihn über die nächste Stake zur Linken, führe ihn dann hinter der nächsten Stake zur Linken entlang und dann wieder nach vorn. Jetzt steckst du den nächsten Weber rechts vom Ausgangspunkt des ersten in den Korb und wiederholst das Prozedere – über die Stake zur Linken, hinter der nächsten Stake her und nach vorne. Füge auf diese Art Weber ein, bis quasi jede Stake ihren Weber hat.
    • Wenn du die letzten beiden Weber einsteckst, wirst du die ersten etwas anheben müssen, um die letzten darunter stecken zu können. Benutze dazu einen langen Nagel oder Pfriem.
    • Diese Art des Randes nennt sich French Randing. Es ist eine beliebte Technik, die zu einem gleichmäßigen, geraden Rand führt.
  4. Nimm einen Weber und führe ihn vor der zur Linken liegenden Stake entlang, dann hinter der nächsten, und dann bringe ihn wieder nach vorn. Nimm den nächsten Weber rechts vom ersten und führe ihn vor der nächsten Stake zur Linken entlang, dann hinter der nächsten, und dann bringe ihn wieder nach vorne. Mach so weiter, um den ganzen Korb herum, und beginne dabei immer mit dem nächsten Weber auf der rechten Seite.
    • Wenn du wieder am Anfang angekommen bist, wirst du feststellen, dass hinter den letzten beiden Staken zwei Weber liegen. Beide Weber müssen um die Staken herum gelegt werden, zunächst der untere Weber, dann der obere. Ebenso bei der letzten Stake.
    • Fahre mit dem Rand fort, bis der Korb die gewünschte Höhe erreicht hat, dann schneide Die Weber ab.
  5. Nimm dazu drei lange, dünne Ruten und spitze die Enden an. Stecke die Ruten links von drei nebeneinander liegenden Staken ins Geflecht. Dann fertigst du eine Runde wie folgt an:
    • Biege den linken äußeren Weber nach rechts vor zwei Staken. Führe ihn hinter der dritten Stake entlang und wieder nach vorne.
    • Nimm den nächsten Weber von links außen und biege ihn nach rechts und vor zwei Staken entlang. Dann führe ihn hinter die nächste Stake und wieder nach vorne.
    • Mach so weiter, immer mit dem jeweils linken äußeren Weber, bis sich eine vollständige Runde des Three Rod Wale-Musters ergibt.
  6. Biege eine der Staken nach rechts und lege sie hinter die nächsten beiden Staken. Danach führe sie vor der dritten und vierten Stake entlang, dann hinter der fünften und schließlich zurück nach vorne. Wiederhole das mit der nächsten Stake zur Rechten.
    • Für die letzten beiden Staken gibt es keine „Nachbarn“ mehr, weil sie alle bereits verwoben sind. Anstatt sie um andere Staken zu flechten, fädele sie einfach im selben Muster in den Rand ein.
    • Schneide die herausstehenden Enden entlang des Korbrandes ab.
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Teil 4
Teil 4 von 4:

Den Griff flechten

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  1. Nimm eine dicke Rute für die Basis. Biege sie über den Korb und halte dabei die Enden an Ort und Stelle, um herauszufinden, wie hoch der Griff werden soll. Schneide die Rute auf die richtige Länge zu und lasse dabei auf jeder Seite einige Zentimeter mehr stehen. Spitze die Enden an und stecke sie direkt neben zwei gegenüberliegenden Staken in den Korb.
  2. Spitze die Enden an und stecke sie so weit wie möglich ins Korbgeflecht, sodass sie direkt nebeneinander liegen.
  3. Bündele die Ruten und wickele sie wie ein Band um den Griff, bis du das andere Ende des Griffes erreicht hast. Achte darauf, dass die Ruten flach nebeneinander liegen. Stecke die Enden unter die Oberkante des gewobenen Randes.
  4. Jetzt arbeitest du in die andere Richtung, indem du die Ruten um den Griff herum wickelst, sodass sie die verbleibenden Lücken füllen, die noch nicht von der ersten Lage Ruten bedeckt sind. Umwickele den Griff weiter, bis du am anderen Ende angekommen bist, dann stecke die Enden in den gewobenen Rand.
  5. Stecke einen dünnen Trieb ins Gewebe entlang einer Seite des Griffes. Biege ihn in Richtung des Griffes und umwickele die Basis des Griffes einige Male, um die umwickelten Ruten zu fixieren. Wickele so lange fest herum, bis der Griff stabil ist, dann zieh das Ende der Rute unter dem letzten Wickel durch und ziehe es fest, bevor du es schließlich abschneidest. Sichere die andere Seite des Griffes genauso ab.
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Was du brauchst

  • Großes Bündel Weidentriebe
  • Gartenschere
  • Messer
  • Langer Nagel oder Pfriem

Tipps

  • Um die Weide beim Arbeiten biegsam zu halten, sprühe sie immer wieder mit Wasser ein.
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