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Starkregen - Wie man sich mit Wissen schützen kann!

Starkregen ist kein Mythos mehr, sondern gehört seit einigen Jahren zu den realen Gefahren des Lebens, die uns alle betreffen. Die zunehmenden Wetterextreme zeigen deutlich, dass plötzliche und heftige Regenfälle immer häufiger auftreten. Es ist wichtig, sich diesem Umstand bewusst zu sein und entsprechend vorsorglich zu handeln.

Gerade Hausbesitzer sollten sich über mögliche Gefahren für ihr Eigentum informieren.

Die Stadt Nidda hat Untersuchungen zu möglichen Überflutungsgefahren durch Starkregen durchführen lassen. Die Ergebnisse können von Grundstückbesitzenden über ein Online-System abgefragt werden. Den Zugang finden Sie unter www.nidda.de/starkregen.  

Erst Informieren, dann schützen!

Mit diesen Informationen lassen sich auch entsprechende Vorsorgemaßnahmen treffen, damit das Wasser nicht ins Haus gelangt und zu Schäden führt. Um sich als Hausbesitzer bestmöglich vor den Folgen von Starkregen und Überschwemmungen zu schützen, gibt es einige wichtige Maßnahmen, die man ergreifen kann:

  • Es ist ratsam, regelmäßig die Regenrinnen und Abflüsse zu reinigen, damit das Wasser ungehindert abfließen kann. Auch das Dach und die Dachrinnen sollten auf Schäden überprüft und bei Bedarf repariert werden, um Wassereintritt zu vermeiden.
  • Die Kellerzugänge sollten abgedichtet oder mit mobilen Flutplanken geschützt werden. In gefährdetet Lagen am Hang lohnt es sich Lichtschächte zum Keller um mindestens 15 cm höher zu setzen und vor Regeneinfall zu schützen.
  • Ganz wichtig ist die Installation von Rückstauklappen an allen Hausabflüssen in den Kanal, damit das Wasser aus dem Kanal nicht in den Keller oder durch die Toilette zurückgedrückt wird. Bei vorhandene Rückstauklappen sind die beweglichen Teile zu kontrollieren, damit die Funktion der Klappen gewährleistet ist.
  • Das Grundstück selbst sollte ebenfalls vorbereitet werden: Gefährdete Bereiche können durch Erdaufschüttungen oder Mauern vor Überflutung geschützt werden. Zudem können auch moderne Senkgärten an der richtigen Stelle vor einem Wassereintritt ins Haus schützen.
  • Überprüfen Sie ihrer Versicherungen: Sind Elementarschäden auch aus Starkregen mitversichert? Das kann im Schadensfall einen finanziellen Schutz bieten.

Für den Notfall ist es hilfreich, ein Notfallset bereitzuhalten, das Wasser, eine Taschenlampe, Batterien, wichtige Dokumente und andere Vorräte enthält. Es ist außerdem wichtig, die Wetterlage und lokale Warnungen im Blick zu behalten, um frühzeitig reagieren zu können. Insbesondere mobile Schutzeinrichtungen können so rechtzeitig eingesetzt werden.

Bei Unsicherheiten oder größeren Maßnahmen lohnt es sich Fachbetriebe zu Rate zu ziehen, um das Haus optimal vorzubereiten.

Zudem sollten möglichst viele Bereiche auf Grundstücken so gestaltet werden, dass dort Wasser versickern oder mit zeitlicher Verzögerung an das Kanalsystem abgegeben werden kann. Auf befestigten Flächen bleibt das Wasser stehen oder fließt schon bei geringer Neigung auf benachbarte Grundstücke. Für einen fairen und verantwortungsvollen Umgang miteinander und mit dem Regenwasser, darf der Eigenschutz nicht zum Nachteil anderer führen. Dies gilt sowohl für Baugrundstücke als auch für landwirtschaftliche Flächen.

Jeder Einzelne kann daher einen aktiven Beitrag leisten, um Wasserprobleme bei Starkregen zu verhindern oder abzumildern. Es geht darum, präventiv zu handeln, bevor größere Schäden entstehen.

Der Bund und das Land Hessen bieten weitführende Informationsmaterialien an. Insbesondere der „Leitfaden Starkregen – Objektschutz und bauliche Vorsorge“ des Bundesamten für Bauwesen und Raumordnung bietet einen umfassenden Überblick.