Foto Nidda von oben

Froistecker Tafel Ankündigung

Froistecker Tafel

Guinness-Weltrekordversuch

Sonntag, 19. März 2017 - Achtung Uhrzeit geändert: 12 Uhr  
Marktplatz, Mühlstraße und Schloßgasse Nidda

1200 Froistecker-Gedecke sollen die längste Picknicktafel der Welt ergeben

Teilnehmen können alle, die ein Bändchen erworben haben (Leider sind die Bändchen schon ausverkauft)

Damit der Weltrekordversuch gelingt, finden Sie sich bitte bis spätestens 11:45 Uhr an Ihrem zugeteilten Platz an der Picknicktafel ein. Die Nummer auf Ihrem erworbenen Armbändchen ist gleichzeitig der Sitzplatz an der Tafel. Bitte orientieren Sie sich an den Beschilderungen.

Beginn Stadtkirche - Schlossgasse bis zum Marktplatz: Nr. 1 - 400
Marktplatz Nr. 401 - 550
Mühlstr. Nr. 551 - 1420

Tragen Sie bitte Ihr Teilnahme-Bändchen gut sichtbar am Handgelenk. Die Bändchen sind durchnummeriert. Jedes gibt es also nur einmal.

Auf Ihrem Platz erwartet Sie ein Froistecker-Gedeck aus Weck, Worscht und Woi. Das dort bereitstehende Apfelweinglas ist ebenfalls im Preis enthalten.

Die Prüfung des Weltrekordversuches findet unter notarieller Aufsicht statt und wird durch die Presse begleitet werden.


                                           Froistecker-Tafel blau

ab 14 Uhr Ziegenhainer Zug

15:30 Uhr - Enthüllung des Monuments "Nairer Froistecker Tafel" an der Stadtkirche
durch Bürgermeister Hans-Peter Seum mit den Stifterfamilien Hössl & Bohn

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Der Froistecker

Der „Uzname“ (Spitzname) „Nairer Froistecker“ (Niddaer Frühstücker) ist eng verbunden mit den Jahrhunderte alten Märkten Niddas, bei denen die Einnahme eines Marktfrühstücks in den Wirtshäusern der Stadt am Marktplatz, der Raun oder heute im Festzelt auf der „Gänsweid“ eine lange Tradition hat und über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und geschätzt ist.

Die Niddaer haben offensichtlich aus der Beschwerde des Landgrafen Ludwig von Hessen-Darmstadt (1678-1739) beim Bürgermeister im Jahre 1693 die richtigen Lehren gezogen. Damals hatte der Landgraf, der wegen der französischen Raubkriege unter Ludwig XIV. mit dem gesamten Hofstaat nach Nidda ins Schloss geflüchtet war, bemängelt, dass man „weder ein Stück gekocht Fleisch noch eine warme Suppe umbs Geld bekommen könndte.“

Auch spätere Klagen eines benachbarten Grafen über die mangelhafte Verpflegung im Stadtwirtshaus „Zum Stern“ (heute ist hier das Heimatmuseum untergebracht), wo man lediglich Dickmilch und Zwiebelbrühe bekommen habe, sind in den Ratsaufzeichnungen am 16.03.1708 verzeichnet.

Ganz anders lauten dagegen die Berichte über die sogenannten Schulprüfungsschmäuse, die im Anschluss an die jährlich unter kirchlicher Aufsicht durchgeführten Schul-Visitationen stattfanden. Danach speisten v. a. die Honoratioren der Stadt, Bürgermeister, Stadtrat, der Rektor und Konrektor wahrhaft opulent, wie die alten Rechnungen z. B. von 1764 ausweisen. 19 geladene Gäste tranken 54 Maß Wein und 21 Maß Bier. Mit dem Wirt war vertraglich bezüglich der Mahlzeiten vereinbart, dass jeder Person drei höchst umfangreiche Menüs gereicht wurden, nicht etwa nur zur Auswahl, sondern, dass sie von jedem auch verzehrt wurden. – Die Folge war ein landgräfliches Donnerwetter mit der Maßgabe zur Mäßigung. Im Jahr darauf liegen keine Rechnungen vor, jedoch in 1766 wieder in vergleichbarer Größenordnung.

Heute beobachtet man, dass anlässlich der noch gebräuchlichen Märkte wie der Kirmes oder des seit 333 Jahren begangenen Martinimarkts kaum einer der Marktbesucher die Wirtschaften oder das Festzelt verlässt, ohne ein gutes Marktfrühstück aus Rippchen mit Kraut, Bratwürstchen, Schnitzel oder Kotelett genossen zu haben. Immer eine Gelegenheit zum Austausch tagesaktueller Ereignisse oder auch von heiteren Anekdoten und Erinnerungen.

Reinhard Pfnorr

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