Rathaus-Front-Herbst-2022

Workshop zur Erstellung der Starkregen-Gefahrenkarten für die Stadt Nidda

Derzeit werden im Auftrag der Stadt Nidda flächendeckende Starkregengefahrenkarten für die gesamte Großgemeinde erstellen. Das Projekt wird durch das Land Hessen als Klimaanpassungsmaßnahme gefördert. Endgültige Ergebnisse sollen im Herbst vorliegen. Erst nach Vorlage dieser Ergebnisse können die zu treffenden Maßnahmen identifiziert, priorisiert und insgesamt für die Großgemeinde abgewogen werden.

Ende April fand ein verwaltungsinterner Workshop mit dem beauftragten Ingenieurbüro Spekter statt, der vor allem dazu diente, die Ergebnisse der vorläufigen Abflusssimulation mit den Erfahrungen von Feuerwehr und Verwaltung abzugleichen. Bei der Simulation wird die gesamte Oberfläche die in das Gebiet der Stadtteile Niddas entwässern virtuell beregnet und die Abflussmengen und -richtungen berechnet. Dabei hat sich gezeigt, dass die bereits gemachten Erfahrungen mit Starkregen-Ereignissen wertvolle Hinweise für die Erstellung der Starkregen-Gefahrenkarten liefern. 

In diesem Zusammenhang ist aufgefallen, dass über den online verfügbaren „Starkregenmelder“, der von dem beauftragten Ingenieurbüro Spekter zur Bürgerbeteiligung installiert wurde, bislang nur sehr wenige Mitteilungen aus der Bevölkerung eingegangen sind. Durch gemeldete Erfahrungen vor Ort kann die virtuelle Simulation möglichst realitätsnah gestaltet werden.

Die Bedienung des Starkregenmelders ist einfach: Unter www.starkregenmelder.de die „Stadt Nidda“ angeben und dann eine Auswahl treffen: „Schaden melden“ (z. B. einen Wassereintritt ins Gebäude) oder „Hinweis geben“ (z. B. „starker Oberflächenabfluss über Grundstück“ od. „Grundstück überschwemmt“). In beiden Fällen kann dann im nächsten Schritt über die Angabe der Adresse der Hinweis oder die Schadensmeldung konkretisiert und auch mit Bildern veranschaulicht werden. Falls jemand damit nicht zurechtkommen sollte, hilft das Klimaschutz-Team unter 06043-8006-211 gerne weiter. 

Beabsichtigt ist, dass der Starkregenmelder noch bis 15.06.2023 online verfügbar ist. Bürgermeister Thorsten Eberhard und Erster Stadtrat Thomas Repp hoffen, dass insbesondere die von Überschwemmungen betroffenen Anliegerinnen und Anlieger diese Möglichkeit noch nutzen und ihre Erfahrungen in den Prozess miteinfließen lassen: „Je mehr konkrete Informationen in die Erstellung der Gefahrenkarten einfließen, umso genauer werden diese Karten aufzeigen, welche Siedlungsgebiete und Gebäude bei einem Starkregen konkret gefährdet sind, wo wir als Stadt handeln müssen und wer vielleicht mit kleineren Maßnahmen im Rahmen der Eigenvorsorge die eigene Immobilie vor einem Wassereintritt schützen sollte.“ 

Parallel dazu arbeitet die Stadt Nidda bereits daran, kleinere Maßnahmen für das durch Starkregen besonders gefährdete Wallernhausen in die Umsetzung zu bringen. Für den Eichelbach in Eichelsdorf und den Flutgraben in Nidda sind bereits Maßnahmen mit dem Wasserverband Nidda abgestimmt, die die Aufnahmekapazität der Fließgewässer verbessern sollen, so dass die bei einem Starkregen anfallenden Wassermengen effektiv abgleitet werden können. Auch für den Hohensteiner Bach laufen bereits Voruntersuchungen, für dort mögliche Maßnahmen müssen Kostenschätzungen erstellt und denkbaren Folgen eines größeren Eingriffs in die Landschaft ermittelt werden, bevor eine Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung vorbereitet werden kann.