Panorama Unter-Widdersheim

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Bilder zu Vulkanen und Verwitterung

Hier einige Bilder und Erläuterungen zu Vulkanen und Verwitterung

Foto von aktivem Schlackenvulkan

Foto: Eduardo Robaina, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=110322498

Vulkane können sehr unterschiedlich aussehen. Im Vogelsberg muss es einige Vulkane gegeben haben, die explosiv ausgebrochen sind, wie dieser Schlackenvulkan, der oben im Bild gezeigt ist. Durch das Auswerfen von vulkanischem Material, vor allem den hier noch glühenden Bomben, bildet sich ein kegelförmiger Berg. Solche Schlackenkegel sind relativ klein, meist nicht mehr als 1 Kilometer im Durchmesser. Weil sie aus krümeligem Material bestehen, das leicht verwittert und abgetragen wird, bleiben sie auch nur einige tausend Jahre erhalten. Sie sind heute im Vogelsberg, nach über 15 Millionen Jahren Abtragung, in der Landschaft als Berge nicht mehr zu sehen (aber als Gestein noch zu finden).


Foto Lavasee

Foto: Cai Tjeenk Willink (Caitjeenk) - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15896832

Viel dauerhafter als das Material der Schlackenkegel ist massiver Basalt. Er wird zum Beispiel in Schloten und Lavaseen gebildet. Der Lavasee im Bild oben ist noch glutflüssig und hat erst an der Oberfläche begonnen zu erkalten. Während der Abkühlung schrumpft die Masse und bildet Kluftrisse. Dabei entstehen manchmal die bekannten Basaltsäulen, oft auch unregelmäßigere Formen.

Foto Steinbruch Unter-Widdersheim Basaltwand


Hier ist der Steinbruch Unter-Widdersheim vom Aussichtshügel (Station 18) aus zu sehen. Es ist eine große Basaltmasse erkennbar, die unregelmäßige Klüfte und Säulen zeigt. Diese Basaltmasse kann als ehemaliger Lavasee verstanden werden. Der Basalt hat der Abtragung widerstanden und den Kirchberg gebildet, der inzwischen weitgehend abgebaut wurde. 

Foto Blick auf verwittertes Gestein an Station 12


An Station 12 ist dagegen außer dem Basalt mit seinen Klüften auch eine Masse zu sehen, die verschiedene helle Farben hat - rötlich, orange, gelblich oder hellbraun. Die hellbraunen Anteile müssen Lösslehm sein (erklärt an Station 10). Die anderen Farben sind typisch für Böden und Gesteins-Zersatz, die unter feuchtwarmem Klima entstanden sind, als auch der Basalt intensiv verwitterte. Solche Böden entstanden im Vogelsberg vor vielen Millionen Jahren, zur Zeit des Vogelsberg-Vulkanismus. An vielen Stellen wurden sie vollständig abgetragen, an anderen sind sie noch teilweise vorhanden - oft aber nicht mehr in reiner Form, sondern vermischt, wie hier.

Foto von Roterde bei Lich


Hier im Bild ist roter Boden in einem Tagebau bei Lich zu sehen. Links ist es eine relativ reine Form einer sogenannten "Roterde" - und rechts mit Löss vermischt. Das Vermischen muss während den Kaltzeiten passiert sein (oft wird auch von "der Eiszeit" gesprochen, es gab allerdings mehrere kalte und warme Phasen). Ohne Waldbedeckung kam der Boden an Hängen ins Rutschen, zumal wenn der Untergrund dauernd gefroren war und nur der obere Teil des Bodens auftaute.


Foto Basaltzersatz in einem Tagebau bei Lich


Das Bild oben zeigt Gesteins-Zersatz in einem Tagebau bei Lich. Rechts oben ist noch ein wenig roter Boden und darunter zersetztes Gestein. Es ist Basalt, der unter warmem Klima durch chemische Prozesse verwittert ist. Dabei werden Tonminerale, Eisen- und Aluminiumverbindungen neu gebildet. Unter dem heutigem Klima verwittert Basalt nicht in dieser Form.



Das war mal Basalt - jetzt lässt es sich zwischen den Fingern zerkrümeln...


Inhalte der Infotafel und diese Erläuterungen wurden von der DVG Sektion Vogelsberg zusammengestellt, die sich mit der vulkanischen Geschichte des Vogelsbergs beschäftigt.